Eine Depression verläuft episodisch, d.h. die Phasen sind zeitlich begrenzt (ca. 3 bis 6 Monate) und klingen unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne therapeutische Maßnahmen ab. In der Regel verkürzt Psychotherapie aber die Dauer, reduziert die Schwere und kann einem Rückfall besser vorbeugen.
Als Richtwert kann man bei einer leichten depressiven Episode erstmal 14 Tage abwarten und mit Selbsthilfe starten. Wird es dann nicht von alleine besser solltet ihr die Selbsthilfemaßnahmen intensivieren und euch zumindestens eine Einschätzung von einer Fachperson (Psychotherapeut*in, Psychiater*in, Psychosomatiker*in, Beratungsstellen) holen. Dafür gibt es z.B die psychotherapeutische Sprechstunde. Bei einer mittelgradigen Episode wird Psychotherapie empfohlen. Über eine zusätzliche medikamentöse Behandlung kann man nachdenken, ist aber eher optional. Solltet ihr unter einer schweren depressiven Episode leiden, solltet ihr auf jeden Fall Psychotherapie in Anspruch nehmen. Auch zu einer begleitenden medikamentösen Therapie wird bei der Schwere dringend geraten. Wenn ihr euch selber nochmal schlau machen wollt (wichtig!), schaut bei den S3 Leitlinien für unipolare Depressionen nach, hier gibt es auch eine Patient*innenversion (https://www.patienten-information.de/patientenleitlinien/depression). Über die Hälfte der Depressionen werden nicht erkannt und wiederum davon die Hälfte nicht oder nicht angemessen behandelt! Ich hoffe, dass kann euch jetzt nicht mehr passieren. Comments are closed.
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